Endlich! Endlich mal wieder ausgeschlafen. Kein Wecker, keine nervtötenden Rufe: „Du musst aufstehen! Es wird Zeit.“ Heute habe ich Zeit. Danke Urlaub. In den Ferien kann ich mal so lange liegen bleiben, wie ich will. Früher, mit zwanzig, konnte das locker bis Mittag gehen. Heute finde ich 9.00 Uhr schon Luxus, außerdem zieht’s irgendwann im Rücken oder die Schulter knackt vom Rumgeliege.
Warum der Zwang? Schon in der Bibel steht geschrieben: „Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen; denn seinen Freunden gibt es der Herr im Schlaf.“ (Ps 127,2)
Im Schlaf fahren unsere Körperfunktionen herunter, die Gedanken sortieren sich, wir schalten ab. Da muss Gott nicht viel zu tun. Das hat er uns schon in seinem biologischen Bauplan so mitgegeben. Dass sich aber manche Dinge im Schlaf erledigen, dass empfinde ich immer wieder als ein Wunder. Was sich am Vortag noch als riesiges Problem auftürmte, ist tags drauf keine Sache mehr. Du kommst aus dem Urlaub und ein Dauerthema ist vom Tisch. Du musst dich nicht bis spät nachts mit allem allein abmühen. Es hängt nicht alles an dir. Schlaf mal lang genug aus, damit der Herr auch genug Zeit hat, Dir das ein oder andere Geschenk unters Kopfkissen zu legen
Christian Scheuer
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