Puh, ganz schön anstrengend.

Nachdem ich den 12-Kilo-Sack Katzenstreu in den dritten Stock hochgetragen hab, bin ich aus der Puste. 

Schnell stell ich den Ballast dann ab und atme tief durch, bin froh und im wahrsten Sinne erleichtert.

Das Gefühl kennen bestimmt viele: die Wasserkisten, der Einkaufskorb, die Schultasche oder Möbel  – Schwere Dinge zu tragen kann uns ganz schön aus der Puste bringen. 

Welch eine Erleichterung, wenn der Einkauf schließlich ausgeladen und verstaut ist oder die Möbel endlich ihren Platz gefunden haben. Tief durchatmen, wenn die ganze Schlepperei vorbei ist.

Es gibt Dinge, die können wir nicht einfach abladen oder abstellen. So manchen Ballast schleppen wir immer mit uns herum: Probleme im Beruf, Unstimmigkeiten mit Anderen, Termindruck und Alltagshektik, Liebeskummer, Trauer, die eigene Unzufriedenheit, … so vieles belastet uns. 

Ich hab keine Sofortlösung, kein Patentrezept dafür. 

Doch ich hab eine Idee: Das, was mich gerade am meisten belastet, pack ich in meiner Vorstellung in einen 12-Kilo-Sack, so wie das Katzenstreu. Völlig aus der Puste, stell ich den Sack ab. Ich schau ihn mir an  und atme tief durch. 

Klar, ist damit nicht alles weg, doch für einen kurzen Moment spüre ich  Erleichterung. Und mit dem Durchatmen schöpfe ich neue Kraft.

Ute Bohrer

Hören Sie diesen Beitrag bei Radio Jade:
Alle Beiträge im Überblick | RADIO JADE