Bremen (epd). Mit einer interaktiven Ausstellung im Bremer Dommuseum wollen die Initiatoren Verbindungslinien zwischen Reformation und Konfirmation verdeutlichen. Unter der Leitfrage «Mündig werden! Was ist das?» soll die Schau vom 26. April bis zum 15. Oktober in Bremens größter Kirche zu sehen sein. Wie die Konfirmation heute habe die Reformation vor 500 Jahren junge Menschen ermutigt, selber Antworten zu finden, sagte die Leiterin des Dommuseums, Henrike Weyh. «Sie war ein Ruf zu Freiheit und Mündigkeit und hat der Kirche dafür einen klaren Bildungsauftrag gegeben.»
In der Ausstellung unter Schirmherrschaft der Bremer Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD) werden neben Schautafeln historische Objekte wie Taufschale, Abendmahls-Geschirr oder Konfirmationsurkunden gezeigt. Wer will, kann an sieben Stationen im Dom und im Museum etwas über die Reformation erfahren, Stellung beziehen, etwas erleben oder ausprobieren – beispielsweise in Uromas Konfirmations-Outfit schlüpfen und einen Blick in die Notizen einer Konfirmandin aus der Zeit um 1900 werfen.
In diesem Jahr wollen sich in Bremen und Niedersachsen Schätzungen zufolge mehr als 35.000 Jugendliche konfirmieren lassen. Als Urheber gilt der Straßburger Reformator Martin Bucer (1491-1551).
Martin Luther (1483-1546) selbst wollte lediglich einen Unterricht in der Glaubenslehre einführen. An ein Ritual wie die Konfirmation im Jugendalter dachte er nicht. Bucer hingegen legte bereits 1539 fest, was die Konfirmation bis heute ausmacht: Jugendliche werden unterrichtet und legen eine Prüfung zu Fragen des Glaubens ab. Sie bekennen sich im Konfirmations-Gottesdienst zu ihrem Glauben, die Gemeinde betet für sie, und sie dürfen erstmals am Abendmahl teilnehmen.
Der lateinische Begriff Konfirmation bedeutet «Befestigung» oder «Stärkung». Die Konfirmation bekräftigt das Sakrament der Taufe. Damit wird symbolisiert, dass der Mensch nach christlichem Glauben von Gott vollständig geliebt und angenommen wird.
Source: Kirche-Oldenburg