Hannover (epd). Der niedersächsische Landvolk-Verband hat die Pläne der Europäischen Union zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln kritisiert. Die Ziele, den Einsatz dieser chemischen Mittel bis 2030 um die Hälfte zu verringern sowie Naturräume pauschal wiederherzustellen, entzögen den Landwirtinnen und Landwirten faktisch ihre Arbeitsgrundlage, warnte Landvolk-Präsident Holger Hennies am Sonntag in Hannover: «Die Pläne gefährden die sichere Versorgung der Verbraucherinnen und Verbraucher mit Nahrungsmitteln.»

 

Das betreffe auch die günstigen Standorte in Niedersachsen. Landesweit könnten hier bis zu 50 Prozent der ackerbaulich bewirtschafteten Fläche betroffen sein. «Es wird dann keine ausreichenden Erntemengen mehr geben, Preise werden weiter steigen.» Auch die nachhaltige Waldbewirtschaftung sei massiv betroffen. Die geplante Reform des Pflanzenschutzrechts treffe besonders jene Landwirte hart, die in Schutzgebieten wirtschaften. Dort solle der Einsatz von Pestiziden komplett verboten werden.

 

«Wir sehen doch gerade, was bei der Energieversorgung passiert», mahnte Hennies. «Da dürfen die gleichen Fehler nicht wiederholt werden. Oder soll es irgendwann heißen: Wohnung kalt, Teller leer?» Mit den Vorschriften zur nachhaltigen Verwendung von Pestiziden will die EU die menschliche Gesundheit und die Umwelt vor möglichen Risiken schützen.

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Bauern warnen vor EU-Plänen zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln