Mit allen treibt er sich rum. Mit Verbrechern. Mit den Aussätzigen. Mit diesen hinterhältigen Zöllnern. Mit ausnahmslos jedem. Aber auch in den höheren und besseren Kreisen verkehrt er. Wie kann das sein? Der Skandal wird perfekt, als er bei einem gemeinsamen Abendessen mit seinen Jüngern und den angesehenen der Stadt mitten im Gespräch gestört wird. Eine Frau stürmt in den Raum, wirft sich vor seine Füße und beginnt seine Füße mit Öl zu begießen. Ein hoheitliches Ritual. Die Szene wirkt fast ein bisschen intim. Mit ihren langen schwarzen Haaren trocknet sie fast zärtlich im Anschluss seine Füße. Und was macht er? Nichts! Er lässt die Frau gewähren. Jeder andere hätte peinlich berührt die Frau davon gejagt. Was hat sie auch in diesem ausgesuchten Männerkreis zu suchen?! Doch er nicht. Er nimmt sie bei der Hand, dankt ihr und segnet sie. So wie er es mit allen macht. Seine Hingabe zu den Menschen ist wirklich einzigartig. Skandal hin oder her. Er liebt die Menschen mit all ihren Fehlern und in all ihrer Unvollkommenheit. Manchmal ist es nicht leicht, Gottes Entscheidungen zu begreifen, aber es ist tut gut zu wissen, dass Gott sich im Zweifel für den Menschen und gegen den Skandal entscheidet.

Mareike Heitmann

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