Bremen/Mainz (epd). Im Streit um die steigenden Kosten für Polizeieinsätze bei Fußballspielen haben die Bundesländer Bremen und Rheinland-Pfalz die Gründung eines Fonds vorgeschlagen. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) solle dort künftig jährlich eine zweistellige Millionensumme einzahlen, regten der Bremer Innensenator Ulrich Mäurer und der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (beide SPD) am Montag in Mainz an. Mit der Summe könne ein Teil der Mehrkosten ausgeglichen werden, die bei sogenannten Hochrisikospielen entstehen. Die beiden Politiker kündigten an, bundesweit für ihren Vorschlag zu werben.

Bremen hatte 2015 als erstes Bundesland damit begonnen, der DFL Gebühren für die Polizeipräsenz bei Hochrisikospielen in Rechnung zu stellen. Die Entscheidung ist zurzeit noch Gegenstand eines Rechtsstreits. In zweiter Instanz hatte das Oberverwaltungsgericht der Freien Hansestadt das Vorgehen der Behörden für zulässig befunden. Der Ligaverband will nicht dafür zahlen, dass der Staat die öffentliche Ordnung aufrechterhält und hofft auf eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zu seinen Gunsten.

Nach Angaben der beiden Ressortchefs aus Bremen und Rheinland-Pfalz sind bei den Polizeibehörden der Länder in der Saison 2016/2017 allein bei Einsätzen zu Spielen der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga über 2,2 Millionen Arbeitsstunden angefallen. Die dabei entstandenen Personalkosten bezifferte das Mainzer Innenministerium auf bundesweit über 112 Millionen Euro.
Source: Kirche-Oldenburg