Bremen (epd). Die Bremer Landesarchäologie hat am Freitag eine 1.800 Jahre alte römische Münze präsentiert. Bereits im vergangenen Jahr fand der damals achtjährige Bjarne das Geldstück mit dem Konterfei des Kaisers Marc Aurel (121-180) im Sandkasten seiner Grundschule im Bremer Stadtteil Arsten, wie die Behörde mitteilte. Laut Landesarchäologin Uta Halle sind bisher nur zwei vergleichbare Münzen aus dem Römischen Reich auf Bremer Stadtgebiet gefunden worden. Bjarne habe Belobigungsschreiben für seine «Wachsamkeit und Neugierde» erhalten.

Was den Verbleib des Schatzes anbelangt, stehe noch ein klärendes Gespräch zwischen der Familie des Jungen und der Landesarchäologin noch aus, hieß es. Denn nach dem Bremer Denkmalschutzgesetz gehöre ein solcher Fund dem Bundesland. Halle würde die Münze gerne im Focke-Museum ausstellen, in dem sie die Abteilung für Ur- und Frühgeschichte leitet. «Eine solche Münze ist dort bislang nicht zu sehen. Die hat auch im Museum das Zeug zur Attraktion», sagte die Landesarchäologin.

Der gefundene Silberdenar wiegt laut Halle 2,4 Gramm. Sein Gewicht zeige, dass er in einer «Zeit der Münzverschlechterung» geprägt wurde. Inflationsbedingt sei der Silberanteil während der Herrschaft von Marc Aurel signifikant reduziert worden. Ungeachtet dessen sei die Verbreitung der populären Münze größer als der Euro-Raum gewesen: Als Zahlungsmittel konnte der Silberdenar von der Provinz Britannia bis nach Syrien und von Nordafrika bis an den Rhein genutzt werden. Das jetzt aufgespürte Exemplar könnte als Devise, als Souvenir oder als angespültes Strandgut in den Süden Bremens gelangt sein.

Kirche-Oldenburg
Bremer Junge findet 1.800 Jahre alte Römer-Münze im Sandkasten