Bremen (epd). Mit einem mehrsprachigen Sonderdruck zum Text des Vaterunser macht die Bremische Evangelische Kirche das zentrale Gebet der Christen fühlbar: Gleich auf der Titelseite lässt sich der Text mit punktförmigen Erhebungen in Blindenschrift ertasten. «So können auch blinde und stark sehbehinderte Menschen die deutsche Fassung des weltweit bekannten Vaterunser lesen», sagte Kirchensprecherin Sabine Hatscher am Donnerstag dem epd. Sie spricht offiziell von «Taktildruck». Es sei gar nicht so einfach gewesen, dafür eine Druckerei zu finden: «In Österreich bin ich fündig geworden.»
In dem kleinen Heft, das zunächst mit einer Auflage von 2.000 Exemplaren produziert wurde, gibt es neben den Weltsprachen Englisch, Französisch und Spanisch auch plattdeutsche, arabische, russische und chinesische Texte. Ein Vaterunser ist in Ewe übersetzt, einer westafrikanischen Sprache, die in Ghana und Togo gesprochen wird. Mit Partnerkirchen in diesen Ländern unterhält die bremische Kirche über die Norddeutsche Mission enge Beziehungen.
Das Heft verweise auf das Jahresthema 2016 der evangelischen Kirchen in Deutschland «Reformation und die Eine Welt», ergänzte Hatscher. Die Broschüre soll offiziell am 30. November zum Jahresempfang der bremischen Kirche vorgestellt werden. Das Treffen in der Stadtkirche Unser Lieben Frauen steht unter dem Motto «Wir sind Geschwister – Gemeinden anderer Sprachen und Herkunft in Bremen». Sie kann danach über Gemeinden und Einrichtungen der bremischen Kirche bezogen werden und soll auch anderen Landeskirchen und Missionswerken in Deutschland angeboten werden.
Source: Kirche-Oldenburg