In der evangelischen Kirche feiern wir den Buß- und Bettag.

Für uns ist und bleibt er ein Feiertag.

Ursprünglich hatten die Fürsten mal darum gebeten, dass ihre Völker für sie fürbittend vor Gott eintreten. – So ist dieser Feiertag entstanden.

Damals waren sich die Herrschenden noch bewusst: Wenn ich regiere, gerate ich ständig in Gefahr, etwas falsch zu machen, schuldig zu werden. Ich brauche darum die Fürbitte.

Unser Staat aber hat diesen evangelischen Feiertag zum staatlichen Feiertag gemacht, um ihn dann der Pflegeversicherung zu opfern.

Aber auch unsere Politiker brauchen es, dass wir für sie beten.

Gerechtigkeit erhöht ein Volk,

 aber die Sünde ist der Leute Verderben.“  (Sprüche 14,34)

Ich denke, wir alle können Beweise und Beispiele dafür auch in unserem Staat sofort entdecken, – und benennen. Wir sollten dann aber nicht einfach nur verurteilen und ablehnen, sondern vor Gott für diejenigen beten, die sich falsch verhalten.

Und: – Wir alle dürfen täglich neu für etwas mehr Gerechtigkeit eintreten. Wir können unsere Stimme dafür erheben.

Und zugleich selbst umkehren, wo wir etwas falsch machen.

Wer bei sich selbst anfängt, kann andere viel effektiver ermahnen.

 

 Pfarrer Dietrich Schneider, Thomaskirche Neuengroden

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