Es breitet sich wie von Geisterhand aus, wenn es einen kleinen Ort gibt, wo es Fuß fassen kann. Das Chaos. Bei mir fängt es auf meinem Schreibtisch an.
Ich kann Chaos nicht ausstehen. Ich brauche ewig, um Dinge zu finden und wenn ich es beseitigen will, muss ich mir Zeit nehmen. Alles genau anschauen, beurteilen, sortieren und – wenn erledigt – abheften. Das nervt. Enorm!
Chaos von Zeit zu Zeit zu beseitigen, ist nicht nur im Büro oder in der Wohnung sinnvoll, sondern auch innerlich. Ich neige dazu auch dieses Chaos vor mir herzuschieben. Denn auch hier muss ich mir Zeit nehmen, mir einen Überblick verschaffen, alles genau anschauen, beurteilen, sortieren und – wenn erledigt – abheften bzw. loslassen. Von Zeit zu Zeit verzweifle ich dabei. Ich kann mich nicht aufraffen, Dinge nachzuarbeiten, zu klären mit Menschen, die mir doch so wichtig sind. Ich habe Angst davor. Und schon hab ich mich verzettelt und blockiere mich selbst. Wenn ich von mir und meiner Aufschieberitis enttäuscht bin, habe ich einen Geheimtipp. Ich gehe beichten. Die Beichte hilft mir Ordnung in mein Leben zu bringen. Sie stärkt mich. Ich lasse mir zusprechen, dass ich geliebt bin. Auch mit dem ganzen Chaos in mir. Und dann geht das Aufräumen viel leichter.
Daniela Surmann, Pastoralassistentin in der Pfarrei St. Benedikt
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