In meiner ersten Zeit in Wilhelmshaven, kam mein Sohn aufgelöst aus dem Kindergarten. „Mama, die sagen hier alle, der Weihnachtsmann bringt die Geschenke und nicht das Christkind. Da ich selbst mit dem Warten auf das Christkind groß geworden bin, antwortete ich wenig diplomatisch: „Natürlich das Christkind. Der Weihnachtsmann ist eine Erfindung aus der Werbung.“ Mein Sohn hat das am nächsten Tag freudig in der Gruppe erzählt. So machte ich mir viele Freunde im Kindergarten und bekam einige Anrufe in den folgenden Tagen.
In der New York Sun wurde 1897 der Briefwechsel zwischen der kleinen Virginia O’Hanlon und dem Chefredakteur der Zeitung, Francis P. Church, veröffentlicht. Es ging um genau dieses Thema:
Liebe Virginia, Deine kleinen Freunde haben unrecht. Sie zweifeln. Sie glauben nur, was sie sehen. Sie meinen, es kann nichts geben, was sie mit ihrem kleinen Verstand nicht verstehen können. Liebe Virginia, der Verstand von allen Menschen, von Erwachsenen wie von Kindern, ist klein.
Ja, Virginia, es gibt einen Weihnachtsmann! Es gibt ihn so sicher, wie es Liebe, Großzügigkeit und Treue gibt. Ach, wie finster wäre doch die Welt, wenn es keinen Weihnachtsmann gäbe! Das wäre so traurig, als wenn es keine Virginia gäbe. Es gäbe keinen Kinderglauben, keine Poesie und keine Romantik, die unser Leben erträglich machen.
Weihnachten – es ist Teil der Schönheit dieses Festes, auch als Erwachsene wieder klein sein zu dürfen, erwartungsvoll und staunend.
Nicole Ringsdorf
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