Christuskindergarten. Letzte Woche hat Sabine Wistuba, die Leiterin erzählt, wie sie mit Kinderfragen umgeht und ich möchte mit einer kleinen Geschichte noch einmal den Bogen schlagen. Ich feiere mit den Kindern eine Kindergartenandacht, wie wir das öfter tun.
Als nach eine viertel Stunde alle den Raum verlassen, bleibt ein kleines Mädchen zurück. Es kommt auf mich zu. Ich knie mich auf ihre Höhe herunter und sie sagt. Pastor, ich habe jetzt eine schwere Frage. Sie sagt Pastor, sagt nicht Morgenstern oder Frank oder Du, sie sagt Pastor, sie will was Dienstliches. Ich sage: Frage mich! Sie sagt: eine Schwere Frage: Warum gibt es Krebs? An diesem Morgen diese Frage, ich bin ziemlich geplättet und antworte: Manchmal kann man gar nicht so richtig antworten. Das ist ja wirklich eine schwere Frage. Und sie sagt: Ich hab es ja gesagt! UND sie fängt an zu weinen. Und ich setze mich mit ihr auf eine Bank und wir sprechen darüber, warum das für sie eine schwere Frage ist, dass der Opa gestorben ist und er nicht mehr da ist und er jetzt fehlt, sie an das Grab geht und an ihn denkt, Blumen dorthin bringt, ihm dort nahe ist. Ich sage, dass ich daran glaube, dass Gott auch im Schweren uns nahe ist, dass auch wenn das schwer zu verstehen ist: Leben und Sterben bei Gott aufgehoben sind.
Nach einigen Minuten ist es gut und sie sagt: Gut und dann geht sie.
Wir sind keine Kinder, aber wir haben die gleichen Fragen, wir haben den gleichen Schmerz, die gleiche Trauer, die gleiche Verzweiflung.
Frank Morgenstern, Pastor der Christus- und Garnisonkirche Wilhelmshaven
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