Tiefe Dämmerung liegt über dem Platz – ein lauer Sommerabend nach einem heißen Tag. Menschen gehen spazieren und sitzen in Straßencafés.

Ein junges Paar schlendert über das Kopfsteinpflaster – zwischen ihnen ein kleiner Junge. Links hält er Mama fest und rechts Papa. Plötzlich geht der Junge schneller und zieht seine Eltern hinter sich her. Er hat die offene Kirchentür entdeckt. Die Eltern folgen etwas irritiert und widerstrebend. Da bleibt der Junge stehen, blickt erst auf die Kronleuchter, die den Kirchraum erhellen, dann auf die vielen Kerzen. Er schaut seine Eltern erstaunt und strahlend an. „Mama, Papa, guckt mal!“, ruft er. „Da ist Weihnachten!“

Nachdenklich und irgendwie erleuchtet gehe ich in die Nacht an diesem Konzertabend.

 

Natascha Faull, Vikarin an der Christus- und Garnisonkirche Wilhelmshaven

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