Sechs Jahre haben sie nun Dienst getan, die Ehren- und Hauptamtlichen in der Kreissynode des Kirchenkreises Delmenhorst/Oldenburg-Land. Mit der Wahl der neuen Gemeindekirchenräte im März 2018 stellt sich ab 2019 auch die Kreissynode neu auf. Einige Delegierte aus den Kirchengemeinden – teilweise sehr viel länger als sechs Jahre schon in der Kreissynode – werden dann nicht mehr dabei sein. Der Präsident der Synode, Dr. Detlev Lauhöfer, drückte wie auch Kreispfarrer Bertram Althausen seinen herzlichen Dank aus. Nicht nur dies, zum Abschluss der Synode wurde als Dank ein Pastorenkabarett durch die Pastoren Reiner Backenköhler, Bertram Althausen und Udo Dreyer aufgeführt. Ob Konfi-Quiz, Geheim-Bischofs-Kandidat Trump oder Lied über den Synoden-Alltag, die humorige Einlage als Dankeschön kam gut an.
  
Zuvor wurde nach einer Andacht in der Kirche unter der bewährten Leitung von Dr. Detlev Lauhöfer, dessen Vorsitz nun auch endet, eine umfangreiche Tagesordnung im Gemeindehaus bearbeitet. Bürgermeister Hermann Thölstedt überbrachte Grüße der Stadt und stellte anerkennend die Arbeit der Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen im Kirchenkreis heraus, die einen wichtigen Dienst für die Gesellschaft hinsichtlich sozialer Normen und sozialen Handelns.
  
Der Kreispfarrer erinnerte in seinem Bericht, dass es den Kirchenkreis mittlerweile zehn Jahre gebe und rief die wichtigen Entscheidungen und Weichenstellungen in den Bereichen Diakonie, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie Flüchtlingsarbeit ins Gedächtnis. Die besondere Herausforderung für die kommende Synode sei der zu erwartende Rückgang der Pfarrstellen und deren Wiederbesetzung. Dazu brachte der Kreiskirchenrat eine Beschlussvorlage zu den Entwicklungsräumen für das künftige Pfarrstellenbesetzungskonzept ein. Da in Zukunft der Umfang neuer Pfarrstellen ausschließlich nach der Anzahl der Gemeindeglieder festgelegt wird, aber nahezu alle Kirchengemeinden mit einem Rückgang der Mitgliederzahlen zu rechnen haben, schlägt der Kreiskirchenrat vor, Entwicklungsräume von Nachbargemeinden zu bilden. D.h. Kooperationen, gemeinsame Arbeitsfelder, die teilweise ja schon bestehen, so festzuschreiben, dass dies in einer Stellenausschreibung nutzbar gemacht werden kann. Die Eigenständigkeit der Kirchengemeinden bleibt von diesem Konzept unberührt. Auf Dauer seien Neubesetzungen bei knapper werdenden Personalressourcen nur bei 100 %-Stellen aussichtsreich. Bis zum Jahr 2030 werden 19 Pfarrstellen von den derzeit 38 durch reguläre Eintritte in den Ruhestand frei. Außerdem verringere sich die Zahl der Gemeindepfarrstellen auf ca. 28. Das seien alles Schätzwerte, aber die nach verschiedenen Modellen durchgerechnet wurden. Die Kreissynode nahm diesen Beschluss mit großer Mehrheit an, allerdings wurde die Meldefrist an den Kreiskirchenrat verlängert, damit ausreichend Zeit für Gespräche zwischen den Gemeinden sei. Die nächste reguläre Kreissynode findet deshalb Ende April statt. Auf zwei Neuerungen wurde vom Kreispfarrer noch verwiesen: das neue Perikopenbuch wird ab 1. Advent in den gottesdienstlichen Einsatz kommen mit einer neuen Ordnung der Texte. Zudem ist der Reformationstag dieses Jahr das erste Mal gesetzlicher Feiertag. Etliche Veranstaltungen in den Gemeinden bezeugten, dass dem Feiertag eine vielfältige Gestalt gegeben werde.
  
Die Jahresrechnung 2017 und der Haushaltsplan 2019 des Kirchenkreises wurden das letzte Mal in dieser Legislaturperiode von Pfarrer Robert Vetter als Finanzausschussvorsitzender vorgetragen. Leider ohne seine beliebten „launigen Kommentare“, was die Synodalen sehr bedauerten.
  
Die vielfältige segensreiche Arbeit der Familienbildungsstätte wurde von deren Leiterin Christine Peters vorgestellt. Durch das breite Kursangebot werde ein wichtiger Beitrag zur Integration von Flüchtlingen geleistet, weil viele Veranstaltungen international besetzt seien, oft auch mit Übersetzern als Hilfe. Peters kritisierte im Vergleich zu anderen Familienbildungsstätten in Niedersachsen den geringen Zuschuss der Kommune. Die Arbeit laufe so gut, dass es manchmal an Räumen, vor allem aber an fehlenden Fachkräften liege, dass nicht noch mehr angeboten würde. Die Digitalisierung in allen Lebensbereichen mache sich auch in der EFB bemerkbar als neue Herausforderung, der man sich stellen wolle. Saskia Kamp, neue Leiterin des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis, dankte ganz besonders den vielen Ehrenamtlichen, die sich in den Projekten für andere Menschen einsetzen. Das letzte Mal wurde auch der Jahresabschluss des Diakonischen Werkes beschlossen, weil das Werk ab 2018 als eingetragener Verein fungiert. Vielfältige Angebote in der Kirchenmusik und der Evangelischen Jugend lagen den Delegierten in schriftlichen Berichten vor und verdeutlichen das gute Engagement in beiden Bereichen.
  
Am Freitag, 25.Januar 2019, tritt die Kreissynode um 17 Uhr in neuer Besetzung zur konstituierenden Sitzung zusammen. Dies wird dann in Hude sein.

Thomas Meyer
Source: Kirche-Oldenburg