Das sollst du mir büßen! Das hört sich an wie eine Drohung – und soll es wohl auch sein. Ich soll für etwas geradestehen, was nicht in Ordnung ist. Aber noch mehr: Ich soll dafür bestraft werden. Da will jemand sich an mir rächen. Das erzeugt Angst. Aber Angst ist ein schlechter Ratgeber. 

Das erkannte auch Martin Luther und er suchte in der Bibel, wie er vor Gott alles richtig leben konnte, ohne Angst vor einem strafenden Gott. Und er fand heraus, dass Gott schon längst Ja zu ihm gesagt hatte: Ich mache dich zu einem Menschen, der mir recht ist, so wie er ist, ich sage Ja zu ihm und dass dieses Ja gilt ein für allemal  – ohne dass Du dafür irgendetwas leisten musst. Denn du bist getauft. Das machte ihn froh und ließ ihn auch Schweres in seinem Leben  ertragen, auch den Tod seiner Tochter, die ihm besonders lieb war. Trotz aller Trauer; Er konnte weiter leben! Deshalb ist jede Taufe eines kleinen Kindes oder eines erwachsenen Menschen ein Freudentag, der Anfang eines neuen Lebens.

Doris Semmler

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