„….Wo ein Mensch den andern sieht, nicht nur sich und seine Welt, fällt ein Tropfen von dem Regen, der aus Wüsten Gärten macht“. Das Liedblatt liegt noch auf meinem Schreibtisch, als Mahnung. Gegen die trüben Gedanken, gegen die Angst, die merkwürdigen, sich streitenden Gefühle der letzten Zeit. Wir alle, global gesehen wirklich alle, in einer Situation, die wir so noch nie hatten. Jeden Tag sehe ich in den Medien „die anderen“. Die, die dort leben, wo keine umfassende medizinische Versorgung gegeben ist. Die, die trotz Ansteckungsgefahr auf der Flucht sind. Die, die nicht wissen, ob es in Kürze ihren Arbeitsplatz noch gibt. Die, die ganz alleine sind. Das bereitet mir Kopfzerbrechen. Ich kann fast nichts tun.
…fällt ein Tropfen von dem Regen, der aus Wüsten Gärten macht, summt es in mir. Aufstehen, in den Garten gehen. Zweige pflücken und die ersten Tulpen, Sträuße in Gläsern den Nachbarn vor die Tür stellen. Mit einem Kärtchen. In der örtlichen Buchhandlung anrufen, Lesestoff bestellen, die Damen sind noch da und liefern aus. Tun, was jetzt geht. Fällt ein Tropfen von dem Regen….
Christa Bruns
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