Die Heppenser Kirche ist eine mittelalterliche Sturmflutkirche erbaut im 15 Jahrhundert.
Darum gibt es in dieser Woche jeden Tag eine Redewendung aus dem Mittelalter
Heute: den Löffel abgeben
Eine flapsige Umschreibung für das Sterben.
Mit den Fingern zu essen, war im Mittelalter völlig normal. Mit einem Messer wurde für alle Brot oder Fleisch geschnitten, Gabeln waren nicht gebräuchlich. Sie galten als Teufelswerk. Das einzige Esswerkzeug war der Löffel, den man für Suppe und Brei benötigte. Jedes Hausmitglied hatte seinen eigenen Holzlöffel, der nach der Mahlzeit auf das Löffelbrett gesteckt wurde. Den eigenen Löffel behielt man sein Leben lang. Wer seinen Löffel abgegeben hatte, der war gestorben und sein Löffel wurde dann an einen Jüngeren weitergeben. Dieses Sprichwort hat sich gehalten und sogar weiterentwickelt. Manche Menschen legen heute eine Löffelliste an. Eine Liste mit Dinge, die ich noch erledigen oder erleben will, bevor ich den Löffel abgebe. Eine Löffelliste erinnert daran, das Leben ist begrenzt und es ist gut, darüber nachzudenken, was ich mit der Zeit, die mir gegeben ist, noch anfangen will.
Rainer Claus, Pastor an der Heppenser Kirche
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