In diesen Wochen wurden viele Familienfeste verschoben. So viele Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten waren geplant – und finden sich nun in 2021 wieder – oder bleiben vorerst ohne neuen Termin. 

Kein Wunder. Die Unsicherheit ist groß. Wie stimmungsvoll kann es werden, wenn man auf Abstand bleiben muss? Dann lieber doch gleich klare Sache, hoffen, dass es im nächsten Jahr anders sein wird – und dann holen wir alles nach.

Ich hatte kürzlich das erste Traugespräch. Ein Brautpaar, zwei, die sich gefunden haben und lieben, zwei, die ihre Liebe feiern möchten. 

Sie haben sich bewusst dafür entschieden, jetzt zu heiraten, mit vielen, auf dem Standesamt, in der Kirche.

Sie wissen darum, dass es anders sein wird als früher angedacht: 

Jede zweite Bank bleibt frei, die Gemeinde darf nicht singen, der Pastor trägt beim Trausegen eine Maske.

Sie machen es trotzdem.  Was für ein großartiges Zeichen! 
habe ich mir gedacht – und es den beiden auch gesagt.  

Wir spielen ihr Lieblingslied ein – die Orgel spielt – und eine Sängerin wird für uns singen. 

Wir sitzen auf Abstand. In der Musik und im Segen wird der gefühlt  wegschmelzen.

Diese Hochzeit ist wie ein großes Trotzdem, wie ein wunderbares Ja zur Liebe und zum Leben. 

Stefan Stalling

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