„Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“ Jesus hält sich nicht lang auf bei dem, was gestern war. Sein Motto: Staub von den Füßen schütteln, Mund abputzen, weiterziehen. Wer seinen Glauben lebt, der bekommt schon mal blöde Sprüche, schroffe Zurückweisungen oder gar böse Drohungen. Damals wie heute. Da ist es heilsam und gut, nicht jede Kränkung mit sich herumzuschleppen und jede Beleidigung unbarmherzig abzuspeichern. Wer nicht zurückblickt, um sich zu ärgern und nachzutragen, gerät nach vorn nicht aus der Spur.

Wer so in Meinungsverschiedenheiten geht oder aus Konflikten kommt, will nicht aalglatt alles an sich ablaufen oder oberflächlich nichts an sich herankommen lassen. Wer so handelt und spricht, gibt sich und den anderen die Chance auf einen Neuanfang. Jesus nennt das Umkehr. Das ist sein Prinzip der Nachfolge. Statt sich alte Fehler vorzuhalten, wird der Weg frei für einen neuen Versuch miteinander. Statt dem Blick zurück in Zorn und Verzagtheit, wird offenkundig, was vor Augen liegt: Stolpersteine, die man besser umschifft. Aber auch Schätze und Schätzchen, die nur aufgesammelt werden wollen. Das Reich Gottes ist nicht irgendwo im Nirgendwo, es liegt an manchen Tagen direkt vor deinen Füßen. 

Christian Scheuer

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