Ein Eichhörnchen in Nahaufnahme hat die Bekannte fotografiert. Es buddelt im Schnee und taucht wieder auf – mit einer Nuss. Tolle Fotos sind das. Ich staune, wie gut die Tiere sich erinnern, wo sie ihre Nahrung vergraben haben.

„Stimmt gar nicht“, sagt jemand. „Es ist Zufall, wenn ein Eichhörnchen im Winter wiederfindet, was es im Herbst gesammelt hat.“ 

Ich werde neugierig und fange an zu googeln. Anscheinend ist man sich nicht einig. Eichhörnchen haben kein perfektes Gedächtnis. Oft wächst ein Haselnussstrauch aus einem vergessenen Versteck. Beim Suchen hilft die feine Nase. Aber viele nehmen an, dass die Tiere auch eine Art innere Schatzkarte haben und dadurch erstaunlich viel wiederentdecken. Sie merken sich: Wo finde ich, was mich ernährt?

Wie gut merke ich mir das eigentlich? Manchmal hetze ich durch den Tag und vergesse, Energie zu tanken für Körper und Seele. Im Moment ist Fastenzeit. Ich nutze sie dieses Jahr, um mich zu erinnern, was mich wirklich nährt. Ich suche und buddel, ein bisschen wie die Eichhörnchen, nach meinen Kraftreserven. Ich freue mich über jeden Schatz, den ich dabei finde. 

Meike von Fintel, Pastorin an der Heppenser Kirche

Hören Sie diesen Beitrag bei Radio Jade:
Alle Beiträge im Überblick | RADIO JADE