Geheimnisvoll verpackt in buntem Papier mit schönen Schleifen, etwas nachhaltiger in Stoff geknotet oder in Buchseiten mit Kordel eingeschlagen, so liegen die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum. Sorgfältig wurden sie ausgesucht.            Es wurde genau überlegt und darauf geachtet, dass keiner vergessen wurde.         Ich möchte den beschenkten Menschen eine Freude machen – zeigen, dass sie mir wichtig sind. Doch viele fühlen sich gerade jetzt alles andere als beschenkt:            Die vielen geflüchteten Menschen, die auf ein besseres Leben in Würde hoffen und überall an unüberwindbare Grenzen stoßen. Menschen, die jemanden schmerzlich vermissen, gerade an Weihnachten. Und Menschen, die unter Krankheit und deren Folgen zu leiden haben. Ein Weihnachtslied, dass mich sehr berührt, spricht genau diese Gefühle an. Da heißt es: „Wir haben auf Frieden gewartet, darauf, dass die Menschheit sich endlich besinnt. Wir haben um Frieden gebetet, und alles, was Gott uns nun gibt, ist ein Kind. Wir haben auf Heilung gewartet für unsere Herzen, so taub und so blind. Wir haben um Heilung gebetet, und alles, was Gott uns nun gibt, ist ein Kind. Wir haben auf Leben gewartet, dass uns nicht nur zwischen den Fingern zerrinnt. Wir haben um Leben gebetet, und alles, was Gott uns nun gibt, ist ein Kind. Alles schenkt Gott mit dem Kind, mit dem auf der Erde der Himmel beginnt. Alles schenkt Gott mit dem Kind.“

Ich merke, dass Gott mir ein großes Geschenk macht – sich selbst. Als Baby geboren, damit ich keine Angst vor ihm haben muss. Mit Schmerzen, frierend, schwitzend und sterblich wie ein Mensch. Er hat uns nicht vergessen.

Nicole Ringsdorf

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