Abstand halten! So lautet bekanntlich das Gebot der Stunde, ja der ganzen letzten Zeit. Und das wird wohl noch eine Weile so bleiben. Über Nähe und Distanz möchte ich mit Ihnen diese Woche nachdenken. 

„Wie soll ich an Jesus glauben, wo ich ihn doch noch nie gesehen habe? Er ist doch sozusagen 2000 Jahre weit von mir entfernt! Ich finde das unfair: Die Leute damals, die hatten’s gut, die konnten ihn sehen, hören und dann eben auch an ihn glauben. Aber wir heute? Wie soll das gehen, bei so einem Abstand von 2000 Jahren?“

So ähnlich sagte es mir einmal eine Konfirmandin. Und hat sie nicht recht? Überzeugend ist nur jemand, den wir von nahem erleben. Noch heute rennen manche Leute in Ausstellungen, wo das berühmte Turiner Grabtuch gezeigt wird. So glauben sie Jesus nahe zu sein. 

Und doch: Ich weiß nicht. Wie war das denn damals in Israel vor 2000 Jahren? Da haben manche mit den Schultern gezuckt, manche haben die Ohren auf Durchzug gestellt, ja und manche ausgerechnet derer, die ganz nah dran waren – die haben Jesus am Ende gefoltert und grausam ermordet. 

Wie gesagt:  ganz nah dran waren sie! Aber nur die haben zum Glauben an Jesus gefunden, die sich auf ihn eingelassen haben, die sein Wort zu ihrer Lebensgrundlage haben werden lassen! Wenn wir das tun, dann schaden uns die 2000 Jahre kein bisschen!

Pastor Jörg Zimmermann, Ev.-luth. Kirchengemeinde Sande

Hören Sie diesen Beitrag bei Radio Jade:
Alle Beiträge im Überblick | RADIO JADE