Bremen/Stuttgart (epd). Das Thema Frieden ist nach Ansicht des evangelischen Friedensbeauftragten Renke Brahms auf dem zurückliegenden Evangelischen Kirchentag in Stuttgart zu kurz gekommen. «Die Stimme der Pazifisten und Querdenker in Sachen Frieden darf nicht an den Rand gedrängt werden», mahnte der Beauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Dienstag in Bremen.
Er bedauere sehr, dass das «Zentrum Frieden» nicht in das Hauptprogramm aufgenommen worden sei. «Das müssen wir im Vorfeld des nächsten Kirchentages gemeinsam besser machen.» Der Kirchentag endete am Sonntag mit einem zentralen Gottesdienst.
Brahms kündigte Gespräche mit der Kirchentagsleitung für den Herbst an. Dabei gehe es nicht um Schuldzuweisungen. Es müsse jedoch deutlich werden, dass «das Thema Frieden künftig wieder eine zentrale Rolle bei den Kirchentagen spielt». Brahms ist auch theologischer Repräsentant der Bremischen Evangelischen Kirche.
In der Stuttgarter Friedenskirchengemeinde hatten rund 40 Friedensgruppen ein eigenes «Zentrum Frieden» mit mehr als 60 Veranstaltungen organisiert. Allerdings wurde dieses Zentrum nicht im offiziellen Kirchentagsprogramm erwähnt. Brahms dankte den Verantwortlichen des Zentrums. Es sei wichtig, «gelingenden Beispielen von gewaltfreien Konfliktlösungen einen prominenten Ort auf dem Kirchentag einzuräumen».
An dem Christentreffen in der baden-württembergischen Landeshauptstadt hatten sich rund 97.000 Dauerteilnehmer beteiligt. Der nächste Kirchentag wird 2017 zum 500-jährigen Reformationsjubiläum in Berlin und Wittenberg gefeiert.
Source: Kirche-Oldenburg