In der Werftstraße vor der Banter Kirche wächst eine hohe Buchenhecke. Dort habe ich vor Jahren mal die biblische Geschichte vom barmherzigen Samariter live erlebt.

Ein junger Mann, Mitarbeiter in der kirchlichen Jugendarbeit, stürzt in das Gemeindebüro: „Kommen Sie schnell, Frau Plote, da liegt ein Mann bewusstlos an der Hecke.“ – Wir eilen hin: Tatsächlich, da liegt jemand und rührt sich nicht.  „Los“, sage ich zu meinem Begleiter, „stabile Seitenlage, fassen Sie mal mit an.“ – Aber er zögert und dann sagt er: “Ich habe keine Zeit. Ich habe doch gleich eine Besprechung im Jugendzentrum.“ Und weg ist er.

Ich Pastorin stehe ratlos da. In dem Moment kommt ein Passant. Der dreht den Mann fachkundig auf die Seite und tastet ihn ab. Dann sagt er beruhigend zu mir: „Rufen Ambulanz, ist schon wieder wach. Hat zu viel gluck, gluck.“ Und so war’s.

Dieser Helfer, im Gleichnis ein Mann aus Samaria, der kam aus dem Irak. Arzt war er auch! Und der Jugendleiter? Der bekam Order, die Geschichte im Lukasevangelium noch einmal nachzulesen.

 

Ursula Plote

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