Liebe Hörerinnen und Hörer, diese Woche läuft zu auf den Karfreitag, den Gedenktag des Todes Jesu Christi. In dieser Woche möchte ich mit Ihnen über diesen Tod Jesu nachdenken mit Hilfe einiger Stationen des so genannten Kreuzweges.

Heute geht es um die Station, wo Jesus am Kreuz verschiedene Worte spricht. Zweie davon möchte ich heute gegenüberstellen: Zunächst: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ – So betet Jesus mit Worten aus Psalm 22. Wie gut nachvollziehbar ist dieses verzweifelte Gebet! Hier schreit jemand, der sein Leiden nicht versteht – so wie Millionen Unschuldige vor und nach Jesus geschrien haben. Wird Gott ihm und ihnen allen antworten? Was wird er sagen?

In einer anderen Überlieferung klingt Jesus ganz anders: „Es ist vollbracht!“, so spricht er dort. Richtig souverän, gar nicht verzweifelt, eher wie ein Sieger. Wie passt das zu dem vorhin gehörten Schrei?

Hier spricht vielleicht nicht der historische Jesus. Vielleicht ist ihm dieses sieghafte Wort später in den Mund gelegt worden. Ist das nun eine Fälschung? Nein, hier bricht sich die österliche Freude Bahn, die die ersten Christen aus der Verzweiflung über Jesu Tod befreit hat.

Gott erspart Jesus den Karfreitag nicht. Aber am Ende des Tunnels steht nicht das Dunkel des Todes, sondern das Licht des Lebens.

 

Pastor Jörg Zimmermann, Ev.-luth. Kirchengemeinde Sande

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