Hannover (epd). Der Dachverband Evangelische Frauen in Deutschland hat die Entscheidung der polnischen Lutheraner für die Ordination von Frauen zu Pfarrerinnen begrüßt. «Nun können Theologinnen ihre Kompetenzen und Erfahrungen gleichberechtigt in die Gestaltung der Gemeindearbeit einbringen», sagte die stellvertretende Vorsitzende Angelika Weigt-Blätgen am Freitag in Hannover.
Auch der Konvent evangelischer Theologinnen gratulierte der polnischen Kirche zu diesem Schritt: «Mit Anerkennung und Dankbarkeit sehen wir auf die Entscheidung der Synode.»
Als eine der letzten lutherischen Kirchen in Europa hatte die polnische Evangelisch-Augsburgische Kirche am vergangenen Wochenende den Weg für die Zulassung von Frauen zum Pfarramt freigemacht. Entsprechende Anträge an die Synode waren zuvor 2010 und 2016 zweimal gescheitert. Diesmal erhielt der Antrag des Frauenforums im Kirchenparlament in Warschau die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit. Der Beschluss tritt Anfang Januar 2022 in Kraft.
Die Möglichkeit, dass Frauen als Pastorinnen wirken können, wird in der polnischen Minderheitenkirche mit schätzungsweise 60.000 Mitgliedern seit Jahrzehnten diskutiert. Seit Ende der 1990er Jahre gibt es in Polen das Amt einer Diakonin, die einen Gottesdienst halten, jedoch weder eine Abendmahlfeier leiten noch einer Gemeinde vorstehen darf.
Der Verband Evangelische Frauen in Deutschland mit Sitz in Hannover sieht sich als Stimme evangelischer Frauen in Kirche und Gesellschaft. Er vertritt 40 Mitgliedsorganisationen mit insgesamt rund drei Millionen Mitgliedern. Der Konvent evangelischer Theologinnen in Deutschland setzt sich weltweit für die Ordination von Frauen zu Pfarrerinnen ein.
Kirche-Oldenburg
Evangelische Frauen begrüßen Frauenordination in Polen
