Mit Gästen aus fünf Kontinenten begeht das Evangelische Missionswerk (EMW) den 40. Jahrestag seiner Gründung. Zu den Veranstaltungen am 18./19. Juni kommen Vertreterinnen und Vertreter von Partner-Organisationen aus Asien, Afrika, Lateinamerika, dem Pazifik und von ökumenischen Weltbünden nach Hamburg. Sie treffen dort mit dem EMW-Vorstand und Vertretern aus den EMW-Mitgliedswerken zusammen.
Am Abend des 18. Juni 2015 fand im Ökumenischen Forum HafenCity in Hamburg eine Festveranstaltung statt. Prof. Dr. Fernando Enns (Amsterdam/Hamburg) hielt einen Festvortrag zum Thema „Gesellschaft(en) ohne Religion – Traum oder Alptraum?“ Anschließend beleuchteten die Gäste das Thema aus der Perspektive ihrer Kirche.
Am 19. Juni steht bei einem Studientag in der EMW-Geschäftsstelle der Austausch zwischen den ökumenischen Gästen, Vertretern der EMW-Mitglieder und des EMW-Stabs im Vordergrund. Zehn kompakte Workshops werden Gelegenheit zum Informationsaustausch mit und unter den Anwesenden geben. Das EMW erhofft sich aus diesen Dialogen auch Impulse für seinen Weg in die nächsten Jahrzehnte.
Das Jubiläumsjahr wird seinen Abschluss bei der Mitgliederversammlung in Herrnhut vom 23. bis 25. September 2015 finden.
Hintergrund: Geschichte und Aufgaben des EMW
Der Beschluss der Synode der EKD zur Gründung des Evangelischen Missionswerks in Deutschland (EMW) am 19. September 1975 war der Endpunkt eines längeren Weges zur Integration von Kirche und Mission.
Begonnen hatte er in den 1950er Jahren durch eine engere Kooperation der EKD mit dem Deutschen Evangelischen Missionstag (DEMT), in dem alle evangelischen Missionsgesellschaften und evangelische Freikirchen zusammengeschlossen waren. Beide Seiten waren sich weitgehend einig, dass das geschichtlich gewachsene Nebeneinander von Kirchen und den von ihnen weitgehend unabhängigen Missionsgesellschaften durch ein geregeltes Miteinander abgelöst werden müsse.
Einen entscheidender Durchbruch auf internationaler Ebene war der Zusammenschluss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) und das Internationalen Missionsrats (IMR) bei der dritten ÖRK-Vollversammlung in Neu Delhi 1961. In Deutschland folgte darauf zunächst 1963 die Gründung der „Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Weltmission“ (EAGWM) der EKD und das Deutschen Evangelischen Missionstags.
Nachdem in der Folgezeit evangelische Landeskirchen zusammen mit den Missionsgesellschaften gemeinsame Missionswerke gründeten, war es notwendig, die Kooperation neu zu strukturieren: 1975 wurde das EMW als Dachverband von Missionswerken, der EKD, evangelischen Freikirchen und missionarischen Verbänden gegründet. Rechtsform ist die eines eingetragenen Vereins.
Wahrgenommen werden durch das EMW insbesondere solche Aufgaben, die über die Kompetenz eines einzelnen Missionswerks hinausgehen. Darunter fallen zum Beispiel die Zusammenarbeit mit den ökumenischen Weltbünden, die Förderung von Programmen und Projekten, die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit in Deutschland u.v.m. Die EMW-Mitglieder arbeiten in zahlreichen gemeinsamen Gremien zusammen, um ihre regionale und thematische Arbeit aufeinander abzustimmen.
Das EMW war bis zur Vereinigung der beiden deutschen Staaten auf Westdeutschland beschränkt – der volle Name lautete „Evangelisches Missionswerk in der Bundesrepublik Deutschland und Berlin (West) e.V.“ 1991 schlossen sich das EMW und die „Arbeitsgemeinschaft evangelischer Missionen“ (AGEM) der DDR zum „Evangelischen Missionswerk in Deutschland“ zusammen.
Das EMW hat – wie seine Vorgängerorganisationen DEMT und EAGWM – seinen Sitz in Hamburg. Es wird von einem Vorstand geleitet, dessen Vorsitzender derzeit Bischof Jan Janssen (Oldenburg) ist.
Die Geschäftsstelle mit ihren 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird von Pfarrer Christoph Anders geleitet.
Ein Beitrag von Freddy Dutz, Presse-Referentin des EMW.
Weitere Informationen zum Evangelischen Missionswerk in Deutschland (EMW) finden Sie online unter: www.emw-d.de
Source: Kirche-Oldenburg