Gestern war Ostern. Herrlich. Das Fest der Auferstehung. Ein Fest, das mich als Kind schon immer so froh machte. Erst die gefühlten nicht enden wollenden Lesungen im Dunkeln, in der Nacht, über Leid, Auszug, Plagen, 40 Tage des Fastens davor – damals schaffte ich das noch –  alles kühl, alles grau – dann:  Sukzessive erhellt sich der Raum, Kerze für Kerze, Lampe für Lampe, die Orgel stimmt im Tutti das Gloria an, Fahnen und Weihrauch. Ich erinnere das erhebende Gefühl  eines Versprechen Gottes an uns Menschen, das größer ist als der Tod, ja, das den Tod überwindet. Je älter ich wurde, umso mehr schwand der naive Glaube an dieses Versprechen. Was blieb ist die innige Hoffnung: Es gibt bestimmt etwas, das größer ist, als der Tod. Und ich glaube, das verbindet uns alle, ob in Norden, Süden, Osten, Westen, ob Christin, Jude oder Muslima.  Theologisch gibt’s verschiedene Sichtweisen, geschenkt! Denn ich glaube, das uns verbindende ist viel viel größer als alles Trennende: Lassen Sie uns im österlichen Sinne auf das besinnen, was alle Menschen eint, ja einen könnte: Respekt, Vertrauen, das Recht auf Bildung, Freiheit und Liebe, vor allem Liebe.

 

Carola Unser

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