Neulich in der Konfistunde.  Thema war Gebet. 

Schwieriges Thema, hab ich gedacht. 

Beten und junge Leute – passt das zusammen?     Komische Frage.

Passen ältere Leute und beten besser zusammen?

Ein Gebet.

Frommes Gebrabbel von weltfremden Leute, die irgendwie die Hände falten, sagen die einen.

Die anderen sagen:

Ein Danke in den Himmel, weil die Partnerin eine OP überlebt hat.

Die Bitte und Flehen von Menschen, dass der Krieg in ihrer Stadt aufhört.

Ein Stoßseufzer des Herzens, wenn einem alles zuviel wird.

Wie auch immer:

Die Konfis sollten was zum Thema Gebet arbeiten.
Ich nutze da gerne eine Methode, die ehrlicher ist als andere:

“Schreibt eure Fragen an Gott mal auf einen Zettel”, hab ich gesagt. Ohne Namen natürlich, dann faltet ihr sie – ich mische nochmal – und dann lesen wir mal, was ihr geschrieben habt.

So waren die jungen Menschen sicher, dass ihre Gebetsfragen anonym bleiben.  Und so haben sie sich getraut, ehrlich zu schreiben, aus ihrem Herzen:

Das kam dabei raus:

– Warum denken Menschen, dass ihnen die Welt gehört?

– Wieso hast du mir nicht geholfen, Gott?

– Warum werde ich gemobbt?

– Gott, ich bin oft so depressiv und traurig.   Hilf mir bitte!

Als ich die kleinen Gebete vorlas, war es mucksmäuschenstill im Zimmer. 

Die Konfis haben gemerkt:  Ich bin mit meinem Mist nicht alleine. 

Natürlich haben zwei oder drei das ganze nicht ernst genommen – und Gott gefragt, wann das nächste Playstation-Spiel rauskommt.

Aber das kann der Himmel gut ab.

Und ich hab gedacht:   Passt gut zusammen:  junge Menschen und Gebet.

Welches Gebet passt du dir heute?

Stefan Stalling, Pastor der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Neuende

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