Ich komme vom Friedhof. 
Wir haben die Urne einer Frau beerdigt, die mit 82 Jahren gestorben ist. Sie war lange krank gewesen. Ihr Mann und die Kinder haben sie gepflegt. Nun ist sie gegangen., gestorben.

Wir dürfen ja nicht mehr in Andachtsräume gehen. Es dürfen auch höchsten 10 Menschen zu so einer Trauerfeier kommen. Auch wenn die Familie viel größer ist. Das macht das Abschied nehmen in diesen Zeiten noch schwerer. 

Und trotzdem ist es so wichtig, dass Menschen die Möglichkeit haben, die Ehefrau, die Mutter , die Oma auf diesem letzten Weg zu begleiten. Sie loszulassen, ihr Adieu zu sagen, sie zur letzten Ruhe zu setzen. 

 Die Trauerfeier haben wir draußen gemacht, direkt am Grab unter Gottes weitem Himmel. Und das …. war wunderschön und berührend. Ein guter, ein wichtiger Abschied für die Familie.  Traurig und tröstend zugleich.

Und wenn solche Trauerfeiern vielleicht auch in diesen Zeiten „systemrelevant“ wie ein Bau- oder Supermarkt sind – , lebenswichtig und lebensnotwendig sind sie allemal. Weil auch die Toten ihre Würde haben, weil sie geliebte Menschen sind und weil die Trauer einen Rahmen braucht. Und die Not gewendet wird, indem wir gemeinsam für unsere Toten beten. Möge Gott sie behüten.

Anke Stalling

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