Geben und nehmen können ist ein Kunst, lese ich. Mit Bewunderung und Hochachtung nimmt der alte Herr auf dem Spielplatz den zehnten leicht schiefen Sandkuchen seines Enkelkindes entgegen. Ich bremse mich beim Enkelgeburtstag, nicht aus lauter Liebe zu viele zu große Geschenke zu machen und halte mich an die Vorgaben der Eltern. Nehmen und Geben ist wahrlich nicht immer leicht. Es gibt Geschenke, da ahnt man die Absicht dahinter, das kann erfreulich sein oder unangenehm. Ich habe z.B. als bekennende Feindin jeglichen textilen Gestaltens einmal ein Nähkästchen geschenkt bekommen. Ach, ja. 

Spannend sind die ideellen Gaben: Jemand schenkt seine Zeit, um einem Mitmenschen zu helfen, die Wohnung in Ordnung zu bringen. Der hat findet aber gar nicht, dass er diese Hilfe benötigen könnte. Oh, weh! Auch Geschenke ablehnen ist eine Kunst! Oder einfach „Nein, Danke“ sagen.

Christa Bruns

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