Madita, erfunden von der schwedischen Kinderbuchautorin Astrid Lindgren, war für mich eine Heldin. Eigentlich heißt Madita Margareta, aber als sie noch klein war, nannte sie sich selbst Madita. 

Besonders beeindruckt hat mich ihre tiefe Freundschaft zu Abbe, einem Nachbarsjungen aus schlechteren sozialen Verhältnissen. Maditas Mutter sieht es nicht so gerne, wenn diese ihren Freund Abbe besucht. 

Aber für Madita gibt es keinen schöneren Ort, denn Abbe macht die besten Zuckerkringel der Welt. Doch Madita ist nicht nur ein Mädchen ohne Vorurteile, sie hat auch viele verrückte Einfälle im Kopf. So springt sie mit einem Regenschirm vom Dach, weil sie gehört hat, dass man mit einem „Schirm“ aus einem Flugzeug springen und fliegen kann. Als Kind haben mir die Geschichten von Madita das Gefühl gegeben, dass alles möglich ist. Das ich träumen darf, das ich scheitern darf. Das ich aber auch immer wieder behütet aufgefangen werde. Durch meine Familie, durch Freunde und manchmal auch völlig unerwartet. 

Die Botschaften, die Astrid Lindgren in ihren Geschichten weitergegeben hat, haben sich tief verankert: Offen zu sein, auf andere zuzugehen. Egal, wo jemand herkommt oder aus welchen Verhältnissen er stammt. In einem Bibelwort heißt es: „Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; Gott aber sieht das Herz an.“

Nicole Ringsdorf
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