Gefühle sind nicht ursprünglich ein rein menschliches Phänomen. Gott selbst agiert nicht nur denkend und handelnd. Nur allzu oft wird Gottes tun angetrieben von seinen Gefühlen. Im Gegensatz zu unseren Emotionen sind seine Gefühle jedoch vollkommen perfekt, angemessen und heilig. So scheint es zumindest auf den ersten Blick. Gott fühlt brennende Eifersucht, als sein Volk Ihn verlässt und sich anderen Götzen zuwendet. Sein lodernder Zorn richtet sich auf Ungerechtigkeit. Vor Mitleid mit seinem leidenden Volk dreht sich ihm das Herz um. Seine unbegreifliche Liebe zu uns Menschen besitzt auch eine zutiefst gefühlsbetonte Dimension. Über sein zurückgewonnenes und geliebtes Volk jubelt Gott und schweigt von Liebe ergriffen. In Jesus wird besonders deutlich, wie geheiligte, gute und angemessene Gefühle aussehen. Sein Gebet im Garten Gethsemane spiegelt echte und ehrliche Angst wieder, sein Wutausbruch vor den Händlern im Tempel zeigt uns eine ganz andere, aber wichtige Seite von Gottes Sohn. Diese Geschichten beruhigen mich, weil sie mir zeigen, dass ich ehrlich mit meinen Gefühlen sein darf.

 

Mareike Heitmann

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