Wie helfe ich Menschen, sich selbst zu erkennen?

… zu sehen, was sie falsch machen?   … sich zu ändern?

Das ist nicht einfach.

Wenn man anderen seine Kritik einfach anklagend ins Gesicht sagt, besteht die Gefahr, dass sie alles nur leugnen und abstreiten.

Geschickter ist es, sie dazu zu verführen, sich selbst zu verurteilen.

Der Prophet Jesaja tut genau das. Darum singt er sein Lied vom Weinberg, – vom Freund, der alles für seinen Weinberg getan hat, ihn als guter Bauer angelegt und mit viel Liebe gepflegt hat. …
Doch dann: – Bringt der Weinberg Frucht? –  Nein!

Alle Zuhörer sind enttäuscht. Sie wissen, wie viel Arbeit ein Weinberg macht, und wie enttäuschend es ist, wenn die Ernte ausbleibt.

Erst jetzt sagt der Prophet ihnen:

Ihr seid der Weinberg Gottes: Alles hat Gott euch geschenkt. Er hat euch versorgt. Und was bringt Ihr an Frucht? –

Rechtsbruch statt Rechtsspruch!“  (Jesaja 5,7)

Ich denke auch wir sollten das für uns heute hören.

Wir sind nicht besser als das Volk Israel.

Gott hätte allen Grund von uns enttäuscht zu sein.

Und doch liebt er uns. Darüber freue ich mich!
 

Pfarrer Dietrich Schneider, Thomaskirche Neuengroden

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