Dieses Monstrum Krieg hat sich herangeschlichen. Für viele war es schlicht nicht vorstellbar, dass es so kommt, wie es kam.  
Krieg in Europa, zwei Länder weiter.

Das Leid und das Sterben sind kaum beschreibbar, die Zahl der Toten übersteigt unser Vorstellungsvermögen.

Der Hass verbreitet sich derweilen wie ein neues Virus, infiziert viele Menschen – und keine Maske, keine Impfung schützt davor.

Das Hassvirus dringt in die Arbeitsplätze, in die Schulen.

Kinder hören von anderen:  Der ist vom bösen Volk.  

Die gehört zu denen, die unsere Feinde sind.

Hass macht blind.  Im Kopf und im Herz.

Hass tut weh.  Und er kostet Kraft.   

Ich krame ein altes Jesuswort hervor, es kommt mir in den Sinn:

Liebt eure Feinde. 

Segnet, die euch verfluchen.

Tut wohl denen, die euch hassen.

Weltfremd sagt einer.

Und weit weg von dem, was Sache ist.

Weltfremd. 

Wie soll man jemanden lieben, der Tod bringt?

Und doch rühren diese Sätze etwas an.

Sie erzählen uns davon, wozu wir eigentlich bestimmt sind.

Der Krieg dauert an.

Mittendrin Gesten der Menschlichkeit. 
Russen, die Ukrainern, Ukrainer, die Russen helfen. 

Es gibt einen, vor dem wir alle gleich sind. 

Dem ist nichts fremd in seiner – in unserer Welt. 

Stefan Stalling
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