„Vor Mitte Oktober machen wir keine Heizung an. Punkt.“, sagt der Mann so klar und bestimmend zu seiner Frau, dass einem schon von seiner Stimmlage her ganz kalt wird. Mitte Oktober heißt bei ihm übrigens: Frühestens am 16.10. lässt er mit sich verhandeln. Die Ehefrau erklärt, dass sie diese Diskussion satt hat. Jedes Jahr wieder heizen sie sich mit Worten tüchtig ein. Er führt die Erderwärmung an, den CO2 Ausstoß und die globalen Krisen rund ums Öl und das Energiesparen. Und sie sagt: Die Stube ist kalt und mir ist kalt. Ich will es einfach ein bisschen gemütlich haben und nicht frieren. Offensichtlich ist es mit der Wärme im Leben nicht ganz einfach. Aber wann lassen Menschen es eigentlich zu, sich von außen wärmen zu lassen? Diese große Frage hat auch Jesus immer wieder beschäftigt. Er musste oft kämpfen, wenn er Wärme und Warmherzigkeit in das Leben bringen wollte. Da standen oft kalte Gesetze und harte Regeln im Weg. Insofern glaube ich, dass es keine gute Idee ist, den Kalender entscheiden zu lassen, wann man die Heizung anmacht. Dafür sind zu viele Sinne und Gefühle angesprochen, wenn es um Wärme im Leben geht. Wie ist es bei Ihnen? Haben sie die Heizung schon an oder den Holzofen?
Bernhard Busemann, Pastor der Christus- und Garnisonkirche Wilhelmshaven
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