Samuel ist ein Jugendlicher, ungefähr so alt wie unsere Konfis. Eines Abends legt er sich hin, um zu schlafen. So wie immer. Vielleicht lässt er seine Gedanken noch umherwandern, ist noch ganz voll von den Eindrücken des Tages. Er atmet immer tiefer, bis er ganz ruhig ist. Und dann, im Halbschlaf, hört er Gott rufen: „Samuel“.

Zuerst kann er sie gar nicht richtig einordnen, diese Stimme. Hat er das alles nur geträumt?

Er tapert barfuß los, zu seinem Ziehvater: „Du hast mich gerufen?“ fragt er.

Aber der alte Mann murmelt: „Ich habe dich nicht gerufen, geh wieder schlafen.“

Drei Mal geht das so. Immer wieder lässt sich Samuel wecken und macht sich auf die Suche – nach dem, der da ruft.

Am Ende steht er einfach da und wartet. Gott ruft wieder.

Und Samuel sagt: „Hier bin ich“. Seine Stimme zittert ein wenig. Er atmet hörbar ein.

„Hier bin ich.“, sagt er wieder, fester diesmal. „Rede, denn ich bin hörend.“

Hier bin ich, Gott, bin ganz da. Offen für dich.

Rede, denn ich bin hörend.

Anna Bernau und Carina Böttcher

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