„Schau, was ich dir mitgebracht habe!“ Simon, gerade einmal acht Jahre alt, greift nach der Taschenlampe, die ihm sein Vater auf die Bettdecke legt. Er ist zum ersten Mal im Krankenhaus, zum ersten Mal nachts weg von seinen Eltern. Er weiß gar nicht, was ihm mehr Angst macht: dass er krank ist – oder von zuhause weg. 

Er schaut sich die Taschenlampe genau an. Der Vater hat sie noch mit Aufklebern mit der Werderraute geschmückt. Simon steht auf Werder.

„Die ist cool. Die finde ich toll.“

Und dann knippst er sie an. 

„Wenn es dir zu dunkel ist, dann mach die Taschenlampe an. Denk an was Schönes. Und daran, dass du bald wieder zuhause bist.“, sagt sein Vater.  Simon nickt. Er sieht zufrieden aus. 

Licht in das Leben der anderen bringen. Seinen Lieben und denen, mit denen wir leben, helle Mutmachstrahlen schenken. Darum geht’s doch.  Darum ging es Jesus, der von sich sagt:  „Ich bin das Licht der Welt.“  Jesus hat keine Taschenlampen verschenkt – aber er hat uns vorgelebt, wie wichtig das ist. Anderen das Leben hell machen.

Simon knippst seine Lampe an und aus, immer wieder. Sein Vater hat noch Ersatzbatterien dabei.

Johann Philipp Ziemer, Vikar an der Banter Kirche Wilhelmshaven

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