In den Wüstenzeiten des Lebens ist es am schwersten, das Vertrauen nicht zu verlieren. Wie soll es weitergehen? Was soll ich essen und trinken? Was soll ich anziehen? Wo kann ich mich ausruhen? Menschen, die sich diese Fragen nicht nur als Lifestyle-Challenge, sondern in existentieller Anfechtung stellen mussten, berichten manchmal davon, wie diese Erfahrungen ihr weiteres Leben geprägt haben. Sie erinnern sich an die Sorgen und das beißende Gefühl im Magen, an die Wut über die Verteilungsungerechtigkeit und die Suche nach den Verantworlichen für die Misere.Wenn Menschen es durch solche bedrohlichen Lebensabschnitte hindurch geschafft haben, kann noch eine weitere Erfahrung hinzukommen: Unerwartet habe ich Hilfe bekommen. Es war nicht viel. Reichte aber, um den Hunger und Durst zu stillen bis zum nächsten Tag. „So viel du brauchst, gebe ich dir!“, spricht Gott. Sich darauf immer wieder einzulassen, ist nicht so einfach in einer Zeit, in der Sicherheit planbar erscheint. Spätestens wenn mein eigener Sicherheitsplan kippt, brauche ich Vertrauen. Lass es mich wagen, Gott, jeden Tag neu.
Natascha Faull / Pastorin im Stadtorden Wilhelmshavens
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