Waren Sie schon einmal der Nachfolger oder die Nachfolgerin von jemandem? Womöglich von jemandem, der große Fußstapfen hinterlassen hat? In einige Fußstapfen zu treten ist gar nicht so einfach, gerade wenn es große sind. Wer in den Fußstapfen eines anderen gehen will, muss unter Umständen die Schrittlänge und die Gangart anpassen. Klingt unbequem und anstrengend, oder? Sowieso: Fußstapfen klingt nach Schnee oder Matsch. Wo oder wodurch gibt es sonst Fußstapfen?
Es gibt aber noch eine andere Seite der Medaille. Paulus schreibt in seinem Brief an die Gemeinde in Rom über Abraham und diejenigen, die in den Fußstapfen seines Glaubens gehen. Das klingt für mich eher nach einer Zusage. Unter dem Motto: „Hey vor Dir war schon einer glaubend unterwegs. Schau, was aus ihm geworden ist. Du gehst in seinen Fußstapfen. Das ist gut so.“
Ich persönlich merke schnell, dass die Fußstapfen von anderen mir nicht gut passen. Ich muss nach einiger Zeit meine eigene Spur ziehen. Das ist zwar nicht immer ganz leicht, aber oft befreiend. Und ganz nebenbei entstehen dabei neben den ausgetretenen Pfaden neue Wege.
Daniela Surmann, Pastoralreferentin in der Pfarrei St. Willehad
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