Bremen (epd). Experten vor allem aus Deutschland und der Türkei wollen auf einer internationalen Konferenz in Bremen die Frage diskutieren, wie krank Flucht macht und wie den Betroffenen am besten geholfen werden kann. Das Treffen zu Migration, Gesundheit und Ethik ist am 8. und 9. September im Bremer «Haus der Wissenschaft» geplant. «Nicht nur die Integration von geflüchteten Menschen ist eine Herausforderung, sondern auch die gesundheitliche Versorgung», sagte im Vorfeld Bremens Gesundheitssenatorin Eva Quante-Brandt (SPD). Sie hat die Schirmherrschaft für die Konferenz übernommen.

Dabei spiele nicht nur die Impfvorsorge eine Rolle, sagte die Senatorin. Wichtig seien auch die ambulante und stationäre Behandlung von Krankheiten oder die therapeutische Aufarbeitung psychischer Probleme aufgrund traumatischer Erlebnisse. «Dafür sind interkulturelle Kompetenzen notwendig, die für geflüchtete Menschen eine zugängliche und qualitativ gute Gesundheitsversorgung gewährleisten.»

Ausrichter der Konferenz sind das Bremer Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS) sowie die Universitäten Bremen und Istanbul. BIPS-Sozialmediziner Hajo Zeeb ergänzte, viele Flüchtlinge träten ihre gefährliche Reise zwar in einem relativ guten Gesundheitszustand an. «Stress, Unsicherheit, schlechte Versorgung und viele andere Gefahren können jedoch große seelische und körperliche Probleme verursachen.»

In den Vorträgen geht es unter anderem um die aktuelle gesundheitliche Versorgungssituation der syrischen Flüchtlinge in der Türkei und Deutschland sowie um rechtliche und ethische Fragen. Auch Strategien zur Überwindung sprachlicher oder religiöser Hürden bei der Behandlung in Krankenhäusern und in anderen Einrichtungen des Gesundheitssystems sollen diskutiert werden.
Source: Kirche-Oldenburg