Immer wieder begegne ich Menschen, die mir sagen: „Ich bewundere ja die Leute, die gut singen können. Aber ich selber gehöre nicht zu ihnen!“ Dann sage ich zunächst immer: „Also das glaube ich Ihnen nicht, jedenfalls nicht so schnell!“

Das Singen, gerade das gemeinsame Singen ist ziemlich aus der Mode gekommen, außer in den Fankurven der Fußballstadien und in der Kirche. Deshalb denken viele, sie könnten es nicht. Einfach weil sie es kaum je wirklich probiert haben. Fachleute sagen: So gut wie jeder kann singen. In Stuttgart hat ein Gesangslehrer den „Ich-kann-nicht-singen-Chor“ gegründet, und er erzielt damit Ergebnisse, über die die Chormitglieder selber nur staunen können.

Im Moment werden wir sowohl in der Kirche als auch im Stadion an unseren Gesängen gehindert. Hoffentlich ist diese Zwangspause bald vorbei. Denn beim Singen kommt unsere Seele zum Zug, da transportieren wir unsere Gemütslage noch ganz anders und viel intensiver, als das durch das bloße Sprechen möglich ist. 

„Ich will singen dem HERRN mein Leben lang!“ – so heißt es in der Bibel. Dazu müssen wir kein Pavarotti werden. Aber Singen tut uns gut; das Herz geht dabei auf – und Gott hat seine Freude daran, auch wenn mal ein paar schiefe Töne dabei sind!

Pastor Jörg Zimmermann, Ev.-luth. Kirchengemeinde Sande

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