„Komm, Herr Jesus, sei du unser Gast und segne, was du uns bescheret hast“ betet meine Mutter vor dem Essen. „Lieber nicht, der soll nicht kommen,“ sagt mein Sohn, „wir sind doch jetzt die Gäste“.
„Genau“, kommentiert mein Neffe, „ nachher müssen wir uns noch umziehen oder im Esszimmer essen , wenn du Jesus einlädst, Oma. Außerdem gibt’s den gar nicht“.
Wir sind sprachlos. Ich beginne zu essen, meine Schwester auch. Wir überlassen unseren Eltern die Diskussion mit ihren Enkeln. Mein Schwager grinst breit, meine Mutter schaut streng. Meine Vater erklärt den Kleinen, und wahrscheinlich hofft er, dass auch seine erwachsenen Kinder gut aufpassen, wie das seiner Meinung nach zu verstehen ist mit Jesus, dem Ehrengast und dessen Anwesenheit bei uns am Tisch und dass wir ihm alles zu verdanken haben. Gerade jetzt, kurz nach Ostern. Über die Behauptung, Jesus gäbe es gar nicht, geht er hinweg, auf so einen Unsinn antwortet er nicht. Wir, seine Kinder, verfolgen das Gespräch mit großem Interesse. Jesus vielleicht auch!
Christa Bruns
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