Meine Tante gab ihre Wohnung auf und zog ins Altersheim. Die früheren Nachbarn sagten noch lange: „Wir vermissen Ihre Tante.“ Das freute mich. Aber dann sagte jemand dieser Tage: „ Ach schrecklich, nun wohnen da diese Flüchtlinge“. Ich erschrak. Ich will solche Abwertung von Mitmenschen nicht hinnehmen. Den Fremden aufzunehmen, ist ein biblisches Gebot.

 

Eine alte Geschichte geht so:

Ein Mensch bittet Gott: Herr, komm zu mir, komm einmal in mein Haus!

Gott sagt: Ich komme. Der Mensch schmückt sein Haus. Es klopft.

Draußen steht ein Obdachloser. – Der Mensch schlägt die Tür zu. Es klopft wieder. Draußen steht ein Behinderter. Die Tür knallt zu.

Am anderen Tag klopft wieder jemand an: Ein Flüchtling aus fernem Land. Zack!

Tür zu!

Am Abend klagt der Mensch: „Gott, ich habe gebetet, dass du kommst und du hast es mir versprochen.“ – Da antwortet Gott ihm: „Dreimal habe ich an deine Tür geklopft, Mensch, aber du hast mich nicht aufgenommen.“

Ende der Geschichte.

Und vergessen wir mal nicht: Jesus war auch nicht von hier!

 

Ursula Plote

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