Die Januarsonne hat eine sonderbare Kraft. Es scheint fast so, als habe sie monatelang auf ihren großen Auftritt gewartet: Nachdem die Wolkendecken sich wie Zement über das grün und blau unserer Landschaft geschichtet hatten, reißt pünktlich im Januar hier und da der Himmel auf. Die Luft kalt und klar, Sonnenstrahlen hell und warm, da ziehen viele Menschen Jacken und Stiefel an und gehen hinaus zum Spaziergang in das neue Jahr. In Hooksiel zeigte die Sonne ihre Premiere für mich. Meine Gedanken wurden frei. Wind und Niesel konnten mich nun nicht mehr bedrücken. Und ich habe auch gleich ein paar Fotos gemacht, um meinen Weg in den Januar zu erinnern. Als ich später zuhause die Bilder durchschaute, erlebte ich eine Überraschung: Ganz zart aber deutlich ist zwischen Sonne und Wolken ein Regenbogen zu sehen. Der war mir vor Ort entgangen. Am Schreibtisch steht nun ein Kalenderblatt, passend zum Monatsspruch im Januar: Im 1. Buch Mose steht: Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde. So viel Segen, man muss nur gehen und sehen.

Sonja Froese-Brockmann, Pastorin in der Ev.-luth. Kirchengemeinde Sande

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