Lukaschenko, der Präsident von Belarus, kritisierte die katholische Kirche, weil sie sich in politische Dinge einmischte. Christen sollten in die Kirche gehen und beten, empfahl er, aber sich nicht in die Politik einmischen. Wie er denken viele, auch Christen.
Lukaschenko hätte es besser wissen müssen, schließlich hatte er ja schon gelebt, als in der damaligen DDR Montag für Montag zum Gebet in den Kirchen eingeladen wurde. Immer mehr Menschen kamen 1989 – auch wenn die Stasi mithörte, auch wenn immer mehr Menschen „zugeführt“ und eingesperrt wurden-
Sie wussten um die Gefahren, die ihnen drohten. Eltern hatten für ihre Kinder Vorsorge getroffen für den Fall, dass sie nicht zurückkommen konnten nach Hause an jenem Montag, an dem sie anschließend an das Gebet in der Kirche nach draußen gingen – mit nichts in der Hand als einer brennenden Kerze und als der Angst, dass man auf sie schießen würde.
Sie alle wissen was dann geschah.
Als die DDR am Ende war, sagte einmal ein ehemaliger hoher Funktionär: Mit allem haben wir gerechnet, aber nicht mit Kerzen und Gebeten. 2
Vertrauen Sie der Kraft des Gebetes – auch Ihres Gebetes!
Doris Semmler
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