Die dunkle Jahreszeit ist angebrochen. Dank der Zeitumstellung wird es morgens später hell und abends früher dunkel. Eine Nachbarin von mir sagte einmal zu mir, dass dies die schlimmste Zeit sei im Jahr. Die langen Abende allein zuhause sind nicht leicht für sie. Sonst ist sie viel draußen in ihrem Garten oder spazieren mit den Freundinnen. Doch im November, im Dunkeln ist sie ungern unterwegs. Dann kommen die Momente, in denen sie ihren verstorbenen Ehemann ganz besonders stark vermisst. „Gibt es denn nichts, was Ihnen hilft, wenn sie sich so einsam fühlen?“ habe ich sie dann gefragt. Ihre Antwort kam schnell und überraschte mich: „Kerzenlicht! Wenn die Trauer kommt, zünde ich mir ein paar Kerzen an. Das warme Licht beruhigt mich und dann erinnere ich mich ganz bewusst an die gemeinsamen Momente und dann lächle ich!“ Vor uns liegt die Adventszeit. Jeden Sonntag zünden wir die Kerzen auf dem Adventskranz an. Advent ist die Zeit der Kerzen. Wir können uns ganz bewusst Zeit nehmen. Anzünden und zur Ruhe kommen, an früher erinnern und lächeln.
Mareike Heitmann
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