Mit den ersten Tönen des Klaviers wurde es schlagartig leise in der voll besetzten Aula der Oldenburger Cäcilienschule. Die 250 Kinder, die am Chorfestival der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg unter dem Motto „Kinder singen grenzenlos“ teilnahmen, und die vielen Besucherinnen und Besucher erwarten gespannt das erste Lied. Es war die Chorschule St. Ansgar, die den Auftakt machte. „Sing mit uns, weil singen fröhlich macht“, heißt es in ihrem Lied. Und diese Fröhlichkeit war bei allen Auftritten der insgesamt acht teilnehmenden Chöre zu spüren.

„Mit dem Kinderchorfestival eröffnet die oldenburgische Kirche das Jahr zum Reformationsjubiläum“, machte Landeskirchenmusikdirektorin Beate Besser nach der musikalischen Eröffnung deutlich. Und der Reformationsbeauftragte der Kirche in Oldenburg, Pfarrer Nico Szameitat, ergänzte: „Ich freue mich, dass wir heute noch Luthers Lieder und viele neue Lieder singen“. Denn Martin Luther, an dessen Wirken mit dem Reformationsjahr erinnert werde, habe selbst ganz viele Lieder geschrieben.

Da passte es sehr gut, dass es in einem der Lieder, das alle acht Chöre gemeinsam sangen, auch um den Reformator ging. Das Lied „Hier stehe ich“ aus dem neuen Liederbuch „17 Lieder“, das für das Lutherjahr 2017 neu entstanden ist, wurde von den Jungen und Mädchen mit Begeisterung gesungen. Besonders laut erklang der Refrain: „Hier stehe ich. Ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen.“

Neben den zwei Liedern aus dem neuen Liederbuch zum Reformationsjubiläum präsentierten die Chöre aus Schulen, Kindergärten und Kirchengemeinden in Brake, Friedrichsfehn, Ganderkesee, Hude, Sandkrug und Oldenburg eine bunte Mischung. Ob Herbst, Geisterbahn oder die Freude am Singen: Die verschiedensten Themen wurden besungen. Und auch ein Lied aus Mozarts Zauberflöte wurde vorgetragen.

Birgit Wendt-Thorne, die das Festival organisiert hatte, führte durch das Programm und stellte die einzelnen Chöre vor. Wendt-Thorne ist als Kantorin für den Bereich „Junge Stimmen“ in der oldenburgischen Kirche zuständig. Die jüngsten Teilnehmenden kamen aus der Kita Bloherfelde. Dort hatten zwei Erzieherinnen das Festival zum Anlass genommen, einen Chor zu gründen. Der noch junge Chor überzeugte mit einem Begrüßungslied in verschiedenen Sprachen. Zum Abschluss sangen dann alle Chöre gemeinsam mit den Zuhörenden das Lied „Tschüss, schade, dass du gehst“, dass Wendt-Thorne allen in kürzester Zeit beibrachte.

Ein Beitrag von Kerstin Kempermann.

Liederheftes „SiebzehnLieder“ für Kinder und Konfirmanden
In Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum im kommenden Jahr hat die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg ein Liederheft für Kinder sowie Konfirmandinnen und Konfirmanden mit 17 brandneuen Liedern veröffentlicht. Die Lieder wurden fast alle von Frauen und Männern aus der oldenburgischen Kirche getextet und komponiert. Vier Liedtexte stammen aus der Feder von Bischof Jan Janssen.

„Wir glauben, dass wir immer wieder neue Lider brauchen“, betonte Landeskirchenmusikdirektorin Beate Besser, die das Liederheft im Auftrag der oldenburgischen Kirche herausgegeben hat, anlässlich der Präsentation in Oldenburg. Singen und Bildung seien zentrale Aspekte der Reformation, die zu mehr Freiheit im Glauben an Gott geführt und vieles in der Welt verändert habe. Da es für das Reformationsfest noch zu wenige Lieder für Kinder und Konfirmanden gebe, seien diese 17 Lieder als Ergänzung entstanden, so Besser.

Die 17 neuen Lieder sind alle im Rahmen einer zweitägigen Liederwerkstatt entstanden, die im April 2016 im Blockhaus Alhorn stattfand. Aus insgesamt mehr als 30 Liedern hat eine unabhängige Jury anonym die nun vorliegenden Lieder ausgewählt. Neben dem Liederheft ist eine Klavierausgabe mit leichten Klaviersätzen erschienen. Beide Hefte werden den Kirchengemeinden, Kindertagesstätten und Familienbildungsstätten der oldenburgischen Kirche zur Verfügung gestellt. Kürzlich ist auch eine CD mit allen Liedern erschienen.
 
Source: Kirche-Oldenburg