Das Reformationsjubiläum liegt hinter uns, ist geschafft. Ein Jahr augenscheinlich angefüllt mit Aktionen, Gottesdiensten, Gesprächen, Begegnungen.

Das alles war und ist sicherlich wichtig und gut. Aber eine echte Annäherung zwischen den beiden großen Kirchen war für mich nicht ersichtlich.

Für mich ist das aber auch nicht entscheidend. Wir brauchen keine Einheit auf Krampf und um jeden Preis.

Was wir brauchen ist die Umsetzung der Botschaft Jesu, in der bedingungslosen Annahme von Menschen in ihren ganz eigenen Lebensumständen und Geschichten.

Kein Bürokratismus, keine nicht enden wollenden Vorschriften und Verbote, keine Verweise auf die Unterschiede in unserem Glauben.

Jesus kannte auch die Auseinandersetzung mit Andersgläubigen. Aber vor allem lebte er die Haltung der offenen Arme, des weiten Herzens, des geduldigen Zuhörers, des Schauenden in das Herz seines Gegenübers.

Darin sehe ich meine Berufung und Verantwortung als Seelsorger. Mit oder ohne Reformationsjubiläum und die Diskussion einer festen Verankerung als Feiertag.

Wohl aber in dem Wunsch, dass Menschen ihren Glauben und ihre Kirche als lebensbegleitendes Geschenk erleben.

 

Klaus Elfert

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