Asel/Kr. Wittmund (epd). Die evangelische Jugendbildungsstätte Asel bei Wittmund wird nach mehr als 90 Jahren zum Jahresende schließen. Der Kirchenkreis Harlingerland könne die Trägerschaft aus finanziellen Gründen nicht mehr alleine stemmen, sagte eine Sprecherin des Sprengels Ostfriesland-Ems am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Kirchenvorstand in Asel stehe jedoch in Verhandlungen mit Interessenten, die das Areal weiter für die Bildungsarbeit nutzen wollten.

 

Regionalbischof Detlef Klahr werde am Sonnabend (19. November) die Mitarbeitenden mit einem Gottesdienst in der Aseler St.-Dionysius-Kirche offiziell verabschieden. Sie hätten «zum Teil über Jahrzehnte herausragende Arbeit mit einem engen Finanzrahmen geleistet», sagte Klahr. «Nur durch ihr unermüdliches Engagement konnte die Bildungsarbeit durch alle Krisen und schwierigen Finanzlagen hindurch geleistet werden.»

 

Die Synode des Kirchenkreises habe sich bereits vor einem Jahr entschieden, das Haus zu schließen, sagte Superintendentin Eva Hadem. Doch dem Kirchenkreis fehlten schlicht die Mittel, den Fortbestand der Einrichtung weiter zu garantieren. Die Bildungsstätte sei zuletzt mehrheitlich von Gruppen und Schulklassen aus ganz Niedersachsen genutzt worden.

 

Seit 1929 wurde Asel den Angaben zufolge für die evangelische Jugendarbeit genutzt. 1938 verboten die Nazis kirchliche Freizeiten. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg habe die Bildungsarbeit in Trägerschaft der Kirchengemeinde wieder Fahrt aufgenommen. Nach Um- und Neubauten habe das «Jugend- und Freizeitheim Asel» im April 1964 offiziell seine Pforten geöffnet. 1973 übernahm der Kirchenkreis die Trägerschaft.

 

Die hannoversche Landeskirche habe sich seit 1994 schrittweise aus der Finanzierung zurückzogen und die Förderung 2007 praktisch vollständig eingestellt, hieß es. Durch die Mithilfe aller ostfriesischen Kirchenkreise habe die Einrichtung aber weiter bestehen können. 2017 sei die Bildungsstätte dann endgültig vom Pfarramt Asel gelöst und mit Bildungsreferenten fachkundig neu aufgestellt worden. Doch trotz der konzeptionellen Weiterentwicklung habe die Pandemie alle Bemühungen für ein Überleben des Hauses ausgebremst und eine Schließung unumgänglich gemacht.

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Kirche schließt Jugendbildungsstätte Asel zum Jahresende